Lebensdaten Johann Joseph Fux
- ca. 1660 geboren in Hirtenfeld bei St. Marein / Steiermark (heute Gemeinde Nestelbach) als Sohn des Zechprobstes und Bauern Andreas Fux
- erste musikalische Ausbildung wahrscheinlich durch den Lehrer von St. Marein
- spätestens 1680: Jesuitenuniversität Graz
- 1681: Freischüler im Ferdinandeum Graz, Mitwirkung in der Kirchenmusik an der Grazer Hofkirche
- 1683: Verlassen des Internats kurz vor Ablauf der dreijährigen Verpflichtung; Fux plante wahrscheinlich nicht, den durch die Ausbildung vorgegebenen Weg in den geistlichen Stand zu verfolgen
- 28.12.1683: Immatrikulation an der Jesuitenuniversität Ingolstadt, Studium der Rechte
- 20.8.1685 bis spätestens Ende 1688: Organist in St. Moritz, Ingolstadt
- 1693 oder 1695: Widmung der Missa SSmae Trinitatis an Kaiser Leopold I. anlässlich der Weihe der Dreifaltigkeitssäule am Graben/Wien (1693) oder der Grundsteinlegung der Trinitarierkirche/Wien Alser Straße (1695)
- 5.6.1696: Hochzeit mit der Beamtentochter Clara Juliana Schnitzenbaum in Wien; das Paar bleibt kinderlos, Adoption von zwei Kindern des (Halb-)Bruders Peter Fux: Eva Maria und Matthäus Fux
- spätestens 1698 bis 1702: Organist im Schottenstift Wien
- April 1698 (rückwirkend zum Jahresbeginn 1698) – 1705: Hofcompositor Kaiser Leopolds I.
- 1701: Druck Concentus musico-instrumentalis (Quelle; Übersetzung der Widmungsvorrede)
- 1705: Ernennung zum Zweiten Kapellmeister beim Gnadenbild Maria Pötsch in St. Stephan Wien
- Januar 1712–1714: Erster Kapellmeister an St. Stephan. Aufgaben: Messen und Motetten für die Hochämter aufführen und ggf. komponieren
- Oktober 1713 (rückwirkend mit Oktober 1711): Vize-Hofkapellmeister Kaiser Karls VI. und Kapellmeister der Musikkapelle der Kaiserinwitwe Wilhelmine Amalie (bis 1718)
- seit ca. 1713 beginnendes Gichtleiden, ab den 1720er Jahren immer stärkere Reduktion der Kompositionstätigkeit
- 7.2.1715: Ernennung zum Ersten Hofkapellmeister Kaiser Karls VI.
Aufgaben: musikalische Leitung der Aufführungen, Komposition für Messen und Stundengebete, Kompositionen für besondere Ereignisse (Krönungen, Hochzeiten, Geburten, Todesfälle etc.), Tafelmusik. Organisation der Musikaufführungen. Verantwortlich für Einstellung, Besoldung und Altersversorgung der Kapellmitglieder. Verwaltung und Finanzen, Verfassen von Gutachten. – Annahme von auswärtigen Kompositionsaufträgen für Klöster und Stifte (z.B. Stiftskirche der Kreuzherren Prag, St. Veit Prag).
- 1716: Angelica vincitrice di Alcina zur Geburt des Thronfolgers, Erzherzog Leopold Johann
- 1717: im "Solmisationsstreit" mit Johann Mattheson verteidigt Fux die Hexachordlehre
- 1719: Druck Elisa, Festra teatrale per Musica
- 5.3.1720: Exequien für die Kaiserinwitwe Eleonora Magdalena mit dem "Kaiserrequiem" von Fux; spätere Aufführungen dieser Komposition 1736 (Trauerfeier für Prinz Eugen von Savoyen) und 1740 (Trauerfeier für Kaiser Karl VI.)
- 1720: Componimento da camera per musica Psiche, die Fux jedoch (aufgrund Krankheit?) nicht bis zum Namenstag der Kaiserin Elisabeth Christine (19.11.) fertigstellen konnte, weshalb die fehlenden Nummern von Caldara vertont wurden. Fux vervollständigt seine Komposition für die 1722 erfolgte Aufführung am Geburtstag Kaiser Karls VI.
- 1722: Le nozze di Aurora zur Hochzeit der Erzherzoging Maria Amalie mit Kurprinz Karl Albrecht von Bayern
- 1723: Festoper Costanza e fortezza zum Geburtstag der Kaiserin Elisabeth Christine, Aufführung in Prag zur Krönung Karls VI. zum König zum Böhmen und zur Erbhuldigung
- 1725: Druck Gradus ad Parnassum bei Johann Peter van Ghelen, Wien. - Aufführung Giunone placata zum Namenstag der Kaiserin Elisabeth Christine.
- 1731: Tod der Ehefrau
- 28.8.1731: Aufführung Enea negli Elisi anlässlich des Geburtstags der Kaiserin Elisabeth Christine
- 5.1.1732: Verfassen des Testaments, Einsetzen der Adoptivkinder Eva Maria und Matthäus als Erben. Der an den Neffen Matthäus gehende musikalische Nachlass (Instrumente, Handschriften, Bibliothek) ist seitdem verschollen.
- 13. Februar 1741: mit 81 Jahren Tod in Wien, beigesetzt am 15.2. in den Katakomben von St. Stephan (Grab nicht erhalten)
J. J. Fux, Testament (Schluss).
©Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv und Grafiksammlung (POR) LW 71821-C
Abbildung mit freundlicher Genehmigung.
Die Daten wurden entnommen aus: Thomas Hochradner, Thematisches Verzeichnis der Werke von Johann Joseph Fux Band I, Wien 2016; Thomas Hochradner, Art. Johann Joseph Fux, in: MGG2, Personenteil Bd. 7, Kassel u.a. 2002, Sp. 303–319; Rudolf Flotzinger (Hg.), Johann Joseph Fux. Leben – musikalische Wirkung – Dokumente, Graz 2015.
Dokumente zur Fux-Rezeption und zu Aufführungen von Fux-Werken finden sich in der von Gerhard Hofer angelegten Sammlung auf www.fux-archiv.com